Donnerstag, 29. August 2013

Die ersten 2 Wochen


Nun bin ich also tatsächlich schon seit 2 Wochen in Gujarat Vidyapith. Eigentlich ist das keine all lange Zeit und doch kommt es mir vor, als wäre es indestens ein Monat gewesen. Ich und wir habe(n) so viel erlebt. In den ersten Tagen waren wir noch zu fünft. Lydia, Quenya, Fin, Lisa und ich haben die zunächst freien Tage genutzt, um unter anderem das Gelände der Universität kennenzulernen, den Sabermati Ashram (eine von Gandhi hier in Ahmedabad gegründetes Art Kommune, in der er mit seiner Frau und zahlreichen anderen Leuten lebte, arbeitete und Projekte plante) zu besuchen, viel Chai am Straßenstand vor dem Tor zu trinken (der Besitzder freut sich noch immer jedes Mal, wenn wir vorbeigehen oder gar einen Chai kaufen und fragt uns, wo denn der große Kerl geblieben ist - besagter Fin ist inzwischen seit einer Woche in seinem eigenen Projekt wohnhaft).
Dann haben wir zwei andere deutsche Mädchen kennengelernt, die auch ein, jedoch nur 2monatiges Praktikum bei einer NGO in Ahmedabad machen und lustigerweise genau gegenüber von Gujarat Vidyapith in einer Nebenstraße wohnen: Ada und Heidi. Somit hatten wir zwei nette Stadtführerinnen gefunden, die uns die besten Plätze von den verschidenen, sehr westlich angehauchten Malls über gute Cafes und Restaurants bis zum Law Garden, einem riesigen Basar für indische Tücher, Schmuck und co. gezeigt haben und mit denen wir sehr interessante und lustige 2 Wochen verbracht haben.
Leten Freitag haben wir dann endlich unsere Aufgaben an der Universität gewiesen bekommen, für einen Zeitraum von 3 Wochen, bis der International Non-Violence Gandhi Workshop beginnt, an dem wir für 4 Monate teilnehmen, viel über Gandhi, seine Theorien und Projekte lernen und viele von denen auch besuchen können. Somit sieht mein Tagesplan bis zum 15. September wie folgt aus:
6:15 Uhr usammen mit den anderen Studenten die Straßen und Wege im Gujarat Vidyapith fegen
7:00 Uhr Arbeit im Handwerkscentrum (hier werde ich entweder stromsparende LED-Lampen für die Bibliothek oder neue Dächer für die Tische in der Kantine bauen)
9:30 Uhr Spinninglessons im Spinningdepatment (wir haben auch schon unsere eigenen tragbaren Spinning Wheels und üben uns fleißig im Fertigen von Baumwollfäden)
11:00 Uhr Prayer mit allen Studenten, Lehrpersonal und Mitarbeitern
11:30 Uhr Arbeit im book shop der Unibibliothek (dieser wurde gerade mit einer Filiale von außerhalb zusammengelegt und es gilt, neu angekommene Bücher u katalogisieren und zu zählen. Außerdem helfe ich beim Marketing und der Suche nach neuen Kooperationspartnern und erstelle einen Kalender mit Zitaten von Gandhi - dafür müssen 365 davon aus verschiedensten Büchern von und über Gandhi herausgesucht werden und in eine schönes Layout gepackt werden)
13:00 Uhr tägliches Schwimmen im swimking pool (es gibt hier einen swimming pool!!! und ein bisschen Sport muss sein) + lunch break
14:30 Uhr wieder book shop
18:00 Uhr Feierabend (mit Ada und Heidi shoppen oder essen gehen, selber kochen und jeden Tag aufs neue den Versuch starten, doch mal pünktlich ins Bett zu kommen, um am nächsten Tag nicht wieder wie ein übermüdeter Zombie durch den Tag zu wandern)

Auch waren wir inzwischen schon zu Besuch bei einem Mitarbeiter im book shop (weitere Einladungen stehen noch aus ;-) ) und haben zig Mal die Stadt zu fuß oder, verbunden mit oft harten Verhandlungen mit den Fahrern, in der Riksha gemacht.

Gestern war hier ein Feiertag zu Ehren von Lord Krishnas Geburt und was ich da erlebt habe, lest ihr im nächsten Post.

Liebe Grüße, euer pineapplechen

2 Kommentare:

  1. Das hört sich großartig an, Ananas! Ich habe in meiner Klasse hier vier Querflötinnen und muss oft an sich denken. Als ich mir letztens vorstellte, dass du tatsächlich gerade in Indien bist und dort ein ganzes Jahr bleibst, beschlich mich ein seltsames Gefühl.... ob ich dich noch wiedererkenne, wenn du zurück kommst? Ich hab dich lieb! Pass auf dich auf...
    Petchen

    AntwortenLöschen
  2. Oha, gleich vier Querflötinnen? Du arme ;-) Manchmal kann ich auch nicht glauben, dass ich in Indien bin und hier ein ganzes Jahr lang bleiben werde, aber auch du bist jetzt in einer neuen Umgebung und wirst dich, genau wie ich, vermutlich ziemlich verändern. Was wäre die Welt ohne Veränderung?... Und doch hoffe ich heimlich, dass du trotzdem meine Kata bleibst und ich bin mir sicher, auch wenn wir uns auf den ersten Blick nicht erkennen sollten, so werden wir doch schon bald wieder zueinander finden.
    Trotz all dieser kitschigen Worte, wünsche auch ich dir alles Gute und pass auch du gut auf dich auf!
    dein pineapplechen

    AntwortenLöschen