Dienstag, 17. September 2013

Adresse

Ach ja, für alle, die mir etwas schicken wollen (ich freue mich wahnsinnig über Briefe ;-) ), ist hier meine frisch herausgefundene Adresse:

Anastasia Sibirtseva
c/o Dr. Rajendra Khimani
Gujarat Vidyapith
Nr. Income Tax Office
Ashram Road
Ahmedabad - 380014
Gujarat, India

Erwartungsvolle Grüße,
euer pineapplechen

P.S.: wer im Gegenzug von mir Post erhalten möchte, kann mir gerne seine oder ihre Adresse per Facebook, E-Mail oder auf anderem Kommunikationsweg zukommen lassen :-)

Sonntag, 15. September 2013

Willkommen und Abschied

Ich weiß, die Überschrift ist nicht besonders kreativ und es hat schon einmal jemand dieselben Worte verwendet, aber ich finde sie ziemlich passend und wenn ihr wissen wollt, warum, dann müsst ihr nur diesen Post weiterlesen :-)
In den letzten zwei Wochen haben Lisa und ich uns eine Art Alltag eingerichtet. Hof fegen, Arbeit in den Departments, später auch Gujaratiunterricht und dazwischen Erkunden der Stadt, die Suche nach dem besten Essen oder einfach nur auf dem Balkon sitzen und, gekühlt vom Ventilator, Lesen der zahlreichen Bücher aus unserer "Privatbibliothek". Auch die Registrierung bei der Polizei haben wir inzwischen hinter uns: ein großes bürokratisches Durcheinander mit lagen Wartezeiten und vielem Hin und Her.
Doch vor einigen Tagen änderte sich die Situation. Zuerst kamen Judith und Romolo aus Deutschland und Amerika, um an dem morgen beginnenden International Non-Violence Workshop teilzunehmen. Am Tag darauf kamen noch zwei Leute und inzwischen sind wir zu zehnt, eine internationale Gruppe (Deutschland, Amerika, Australien, Mexiko und Brasilien) und heute sollen noch einige Leute mehr kommen. Neue Gesichter, neue Geschichten und Gedanken, viel Freundlichkeit und Gelächter erfüllen jetzt den Durchgangsbalkon vor unserem Zimmer. Wir sitzen jetzt täglich zusammen an den drei Tischen, die hier stehen, essen zusammen in der Kantine und trinken auch mal einen Chai.
Vorgestern wurden wir von unseren mexikanischen Nachbarn zu einem Abendessen in das Shiva Cafe eingeladen, ein interessantes Projekt, das auf dem Prinzip des freiwilligen Gebens basiert. So besteht das Personal, abgesehen von einem oder zwei fest Angestellten, ausschließlich aus Freiwilligen, die jeden Abend ein anderes Mehrgängemenü für die Gäste zubereiten, von dem man so viel essen kann, bis man satt ist und sich selbst aussuchen kann wie viel man dafür bezahlt. Die Philosophie des Cafes beruht also darauf, dem Gast das Essen als Geschenk zu geben, ohne die Erwartung einer Gegenleistung, was bekanntlich die höchste Form des Gebens ist. Der Gast entscheidet dann, wie viel ihm das Geschenk wert ist, wie viel er dafür zurückgeben kann und will. Somit entsteht ein Kreislauf, in dem Gäste, die mehr haben, im Vorraus für die bezahlen, die wenig oder nichts besitzen und diese dann die Möglichkeit haben, satt zu werden. Ein meiner Meinung nach sehr schönes Projekt, das den Geist des Hinduismus und vieler anderer Religionen besser wiedespiegelt als viele andere, auch religiöse, Projekte und Einrichtungen.
Gestern hat uns Pushbak dann zur Alpha-Mall verfrachtet (habe ich dirse schon erwähnt? Angeblich dir größte un Ahmedabad, was man bei ihrem Anblick gerne glaubt, und mit vielen teuren, westlichen Geschäften). Zuerst wussten wir nicht viel damit anzufangen. Markenklamotten brauchen wir hier nicht, alles ist vergleichsweise teuer, also haben wir das Abenteuer "Supermarkt" gestartet, was tatsächlich eins war, was jeder weiß, der schon einmal mit einer Gruppe von neun Leuten irgrndwo einkaufen war. Nach einem Abendessen im Foodcourt ging es schließlich doch zum kurzen Geschäfteanschauen und danach wieder nach hause, was abends rikshatechnisch nicht immer einfach ist, da die Fahrer sich fast immer weigern, mit Taxameter zu fahren und "fixed prices" verlangen, die meist mindestens das Doppelte des eigentlichen Preises darstellen. Doch wochenlanges Handeltraining hat sich bezahlt gemacht und nach einigem Gerede und dem Einsatz meiner neu erworbenen Gujaratikenntnisse, fiel der Preis plötzlich von 100 auf nur 60 Rupien pro Riksha und bescherte uns eine schöne Fahrt nach hause durch das nächtliche Ahmedabad, welches mit all seinen Lichtern und dem ausnahmsweise einmal nicht ganz so dichten Verkehr (trotzdem haben wir beinahe fast einen Motorradfahrer erwischt, was hier aber nicht ungewöhnlich ist, sodass ich persönlich Menschen mit Herzfehlern oder erhöhtem Infarktrisiko das Rikshafahren nicht empfehle ;-) ) wie immer einen wunderschönen Anblick bot.

Auf der einen Seite gabt es in den vergangenen Tagen also wieder viel Neues zu entdecken, auf der anderen hieß es aber auch Abschied nehmen. Abschied von meinen lieben Mitarbeitern im Book Shop, die immer mit viel Vergnügen meine Gujarativortschritte verfolgt haben und mich nie durstig oder hungrig ließen. Am letzten Tag gab es also ausnahmsweise mal von mir etwas zu essen und zwar eine riesige Platte mit frisch gekauftem und in härtester Handarbeit geschnittenen Obst, über die sich alle ziemlich freuten und mir als Rückabschiedsgeschenk ein Eis spendierten. Auch mussten wir Abschied nehmen von unserem Gujaratilehrer, welcher uns als großen Höhepunkt unserer Gujaratipeoplestudien ein für unsere Region typisches Mahl bereitete und uns in die Geheimnisse des Gastgebens und des Gastseins einweihte. Nur so als Kommentar nebenbei für alle Naschkatzen unter euch: man isst hier das Dessert vor dem eigentlichen Essen ;-) So hat alles traurige also auch seine schönen Seiten und wieder einmal viele Einladungen, doch mal zu Besuch oder zum Essrn zu kommen.

Heute ist unser letzter freier Tag, bevor morgen Mittag das Seminar beginnt und wie endlich alle wichtigen Informationen, unseren Tagesplan und viele neue Gedanken und Eindrücke bekommen.

Liebe Grüße,
Euer pineapplechen

Samstag, 14. September 2013

Krishnas Geburtstagsfest

Vor inzwischen bestimmt mehr als 2 Wochen fand also das große Krishna-Festival statt, von dem ich euch versprochen hatte zu erzählen, laut ansäßigen Mexikanern und unseren Nachbarn das größte und bunteste Fest des Jahres (ok, das bunteste ist vielleicht doch Holy, aber zumindest ist es das größte). Wir haben den Tag ganz entspannt wieder mit Ada und Heidi in einem riesigen, internationalen Buchladen "crossword" gestartet, in dem es eine scheinbar unermessliche Auswahl an englischen, Gujarati- und Hindibüchern aller Genres gibt und man dort glatt einen ganzen Tag verstreichen lassen könnte. Ich habe mir zunächst aber nur einiges Briefpapier und Briefumschläge gekauft (also wer einen Brief haben möchte, bitte mit Adressangabe melden), denn wir haben in unserer Wohnung noch ganze eineinhalb Regale voll mit Büchern früherer Freiwilliger, die alle gelesen werden wollen. Nachdem wir uns schließlich von all den tollen geistigen Eigentum weltweit lebender Autoren losreißen konnten, fuhren wir gegen 10 Uhr abends zu Freunden besagter Mexikaner, einer indischrn Familie, mit der wir dann zum Festival aufbrachen. Dort angekommen, mussten wir erst einmal die vielen Stufen zu einem riesigen Tempel erklimmen, wofür wir jedoch ausreichend belohnt wurden, als wir in die riesige Gebetshalle mit Massen von Menschen blicken konnten, die sich alle versammelt hatten, um Krishnas Geburt zu feiern. Hier habe ich übrigens mein aktuelles Facebook-Titelbild gemacht, welches die Deckendekoration im gerade beschriebenen Saal darstellt.
Zunächst mehr als überwältigt, mussten Lisa und ich mehr oder weniger brutal aus dem Staunen gerissen werden, um von unseren Begleitern nach vorne zum "Altar" durchgeschleust zu werden. Nachdem wir uns durch die Hitze so vieler Menschen gekämpft hatten, sprach eine unserer indischen Begleiterin kurz mit dem zuständigen Sicherheitspersonal und prompt wurden wir in den abgesperrten Bereich direkt am Altar gelassen, der eigentlich nur für die Presse, einige anscheinend wichtige Leute und die Assistenten der Priester reserviert war. Als ich dann meine Spiegelreflexkamera rausholte, waren sich alle sicher, dass auch wir wichtige Leute waren, sodass Lisa für das Fernsehen interviewt wurde und ich UNBEDINGT ein Foto von der Festtagstorte machen musste und sogar von einem Zuständigen explizit zu dieser geführt wurde, damit ich es ja nicht versäume.
Doch zurück zum Ablauf: kurz nachdem wir unsere Plätze vor dem Altarraum eingenommen hatten, wurde ein in glitzernde Kleider gehülltes Kind, welches schrinbar den noch jungen Gott symbolisieren sollte, durch die Menge getragen. Als es vorne bri uns ankam, begannen plötzlich überall im Saal Männer Menschenpyramiden zu bauen und versuchten, die an der Deckr hängenden piniataartigen Schalen mit Süßigkeiten herunterzureißen. Manchen gelang es auf Anhieb, was mit exzessivem Applaus und Jubelrufen begrüßt wurde. Manche Gruppen brauchten etwas länger, doch letztendlich waren alle Süßigkeiten geborgen und vor uns wurde die große Tür um Altarraum geöffnet, was für noch mehr Applaus und Jubelrufe sorgte. Damit begann also der "richtige" Gottesdienst, der von einigen Priestern und Helfern durchgeführt wurde. Jedoch versuchten auch einige besondere gläubige Menschen trotz Absperrung wenigstens einen Blick auf die Gottesstatue zu erhaschen, was bedeutete, dass die Priesterhelfer, die bei uns draußen zum Dienst eingeteilt waren, neben dem ganzen Singen und Preisen jede Menge zu tun hatten, die Leute auf ihren Plätzen zu halten.
Nachdem auch dieser Teil geschafft war, wurden überall in der Menge Süßigkeiten, Äpfel und andere traditionell Snacks verteilt. Eins davon sah sah ziemlich interessant aus, ein wenig wie Jourt und zerfloss schön, wenn man es in die Hand nahm. Obwohl ich keine Ahnung hatte, was genau das war, oder vielleicht gerade, WEIL ich keine Ahnung hatte, ließ ich mir also ein gutes Stück geben und steckte es mir nichts ahnend in den Mund. Nach einigem hin und herschieben im Mundraum durvhlief mich plötzlich die Erkenntniss, dass ich soeben dabei war, ein nicht allzu kleines Stück reinste Butter zu essen, was eindeutig nicht zu meinen Lieblingsspeisen gehört (zumindest nicht in dieser dieser Form) ;-). Sovie, zum Thema "Don't eat from strangers - except from me!" (Der Spruch, den Pushbak, Sekretär von Mister Khimani (Chef von Gujarat Vidyapith) und für uns zuständig, jedem Neuankömmling ans Herz legt).
Nach all den neuen, aufregenden Erfahrungen und vielen Fotos mit fremden Leuten begaben wir uns müde aber glücklich nach hause, jedoch nicht, ohne vorher von der indischen Familie, die uns aufs Festival begleitet hatte, um Essen eingeladen worden zu sein.

Soviel dazu,
Euer pineapplechen

Donnerstag, 29. August 2013

Die ersten 2 Wochen


Nun bin ich also tatsächlich schon seit 2 Wochen in Gujarat Vidyapith. Eigentlich ist das keine all lange Zeit und doch kommt es mir vor, als wäre es indestens ein Monat gewesen. Ich und wir habe(n) so viel erlebt. In den ersten Tagen waren wir noch zu fünft. Lydia, Quenya, Fin, Lisa und ich haben die zunächst freien Tage genutzt, um unter anderem das Gelände der Universität kennenzulernen, den Sabermati Ashram (eine von Gandhi hier in Ahmedabad gegründetes Art Kommune, in der er mit seiner Frau und zahlreichen anderen Leuten lebte, arbeitete und Projekte plante) zu besuchen, viel Chai am Straßenstand vor dem Tor zu trinken (der Besitzder freut sich noch immer jedes Mal, wenn wir vorbeigehen oder gar einen Chai kaufen und fragt uns, wo denn der große Kerl geblieben ist - besagter Fin ist inzwischen seit einer Woche in seinem eigenen Projekt wohnhaft).
Dann haben wir zwei andere deutsche Mädchen kennengelernt, die auch ein, jedoch nur 2monatiges Praktikum bei einer NGO in Ahmedabad machen und lustigerweise genau gegenüber von Gujarat Vidyapith in einer Nebenstraße wohnen: Ada und Heidi. Somit hatten wir zwei nette Stadtführerinnen gefunden, die uns die besten Plätze von den verschidenen, sehr westlich angehauchten Malls über gute Cafes und Restaurants bis zum Law Garden, einem riesigen Basar für indische Tücher, Schmuck und co. gezeigt haben und mit denen wir sehr interessante und lustige 2 Wochen verbracht haben.
Leten Freitag haben wir dann endlich unsere Aufgaben an der Universität gewiesen bekommen, für einen Zeitraum von 3 Wochen, bis der International Non-Violence Gandhi Workshop beginnt, an dem wir für 4 Monate teilnehmen, viel über Gandhi, seine Theorien und Projekte lernen und viele von denen auch besuchen können. Somit sieht mein Tagesplan bis zum 15. September wie folgt aus:
6:15 Uhr usammen mit den anderen Studenten die Straßen und Wege im Gujarat Vidyapith fegen
7:00 Uhr Arbeit im Handwerkscentrum (hier werde ich entweder stromsparende LED-Lampen für die Bibliothek oder neue Dächer für die Tische in der Kantine bauen)
9:30 Uhr Spinninglessons im Spinningdepatment (wir haben auch schon unsere eigenen tragbaren Spinning Wheels und üben uns fleißig im Fertigen von Baumwollfäden)
11:00 Uhr Prayer mit allen Studenten, Lehrpersonal und Mitarbeitern
11:30 Uhr Arbeit im book shop der Unibibliothek (dieser wurde gerade mit einer Filiale von außerhalb zusammengelegt und es gilt, neu angekommene Bücher u katalogisieren und zu zählen. Außerdem helfe ich beim Marketing und der Suche nach neuen Kooperationspartnern und erstelle einen Kalender mit Zitaten von Gandhi - dafür müssen 365 davon aus verschiedensten Büchern von und über Gandhi herausgesucht werden und in eine schönes Layout gepackt werden)
13:00 Uhr tägliches Schwimmen im swimking pool (es gibt hier einen swimming pool!!! und ein bisschen Sport muss sein) + lunch break
14:30 Uhr wieder book shop
18:00 Uhr Feierabend (mit Ada und Heidi shoppen oder essen gehen, selber kochen und jeden Tag aufs neue den Versuch starten, doch mal pünktlich ins Bett zu kommen, um am nächsten Tag nicht wieder wie ein übermüdeter Zombie durch den Tag zu wandern)

Auch waren wir inzwischen schon zu Besuch bei einem Mitarbeiter im book shop (weitere Einladungen stehen noch aus ;-) ) und haben zig Mal die Stadt zu fuß oder, verbunden mit oft harten Verhandlungen mit den Fahrern, in der Riksha gemacht.

Gestern war hier ein Feiertag zu Ehren von Lord Krishnas Geburt und was ich da erlebt habe, lest ihr im nächsten Post.

Liebe Grüße, euer pineapplechen

Donnerstag, 22. August 2013

Der Flug nach Ahmedabad und Ankunft im Projekt

Hallihallo,

Der Flug nach Ahmedabad fand wieder mit Emirates statt, was hieß, dass ich mich auf guten Service, zahlreiche Filme im persönlichen Fernseher auf dem Rücken meines Vordernachbars und ein kurzes Schläfchen nach den anstrengenden und vor allem schlaflosen 2 Tagen freuen konnte. Denkste! Kaum war sämtlichse Gepäck verstaut, die Sicherheitsgurte angelegt und die Sicherheitshinweise verkündet, sprach mich mein Sitznachbar (gebürtiger Inder und wohnhaft in Dubai) an und fragte mich, woher ich komme, wohin ich wolle, was ich mache, was ich gemacht habe, ob ich verheiratet sei (übrigens eine ganz normale Frage in Indien, die zu den Standartfragen zur Eröffnung eines Gesprächs gehört...und ich meine wer zum Teufel ist mit 18 denn noch NICHT verheiratet?!). Nachdem er nun alles über mich wusste, zeigte er mir seine Frau, seine 2 Kinder und die Fotos vom letzten Urlaub auf dem iPhone, erzählte, wo er arbeite, dass er nach Ahmedabad fliege, um seine Familie nach Dubai zu holen und was ich in Indien unbedingt mal machen musste bzw. wovon ich die Finger kassen sollte. Schließlich teilte er mit mir sogar seinen Käsekuchen und seine Schokolade vom Bordsevice und gab mir zum Abschied seine Visitenkarte nicht ohne mich einzuladen, auf dem Rückflug (falls wieder über Dubai) bei ihm vorbeizuschauen und seine Familie kennenzulernen
Ja, so läuft das hier und ich freue mich schon auf weitere Einladungen zum Essen oder zu Feiertagen (Finn wurde zum Beispiel an seinem 3. Tag in Ahmedabad zum Feiertagsessen beim Sohn des Sekretärs Ghandis und seinem Projektleiter für dieses Jahr eingeladen).
Auch der Weg vom Flughafen zum Gujarat Vidyapith war sehr erlebnisreich: Einen Tag vor unserer Ankunft wurde in ganz Indien die Unabhängigkeit vom Englischen Königreich gefeiert und da wir um 3 Uhr nachts ankamen, erlebten wir, wie die Festlichkeiten gerade zuende gingen und eine riesige Masse an Menschen in Festkleidung, in geschmückten Autos und mit Freunden und Verwandten plaudernd zwischen einer nicnt minder großen Masse an fahrbaren Untersätzen umherliefen, sei es zum nächsten Feierort oder auf dem Weg nach hause. Trotz all diesen troubles kamen wir bald in Gujarat Vidyapith an und begaben uns nach einer kurzen Zimmerinspektion (besonders Lisa und ich, da es das Zimmer war, in dem wir auch das kommende Jahr verbringen werden) ins Bettchen um fit für den nächsten Tag zu sein.

Im nächsten Post geht es dann um die ersten Tage in der Universität, all die Menschen, die wir inzwischen kennengelernt haben und den temporären "Alltag, d uns in den nächsten 3 Wochen erwartet, bevor das International Non-Violence Seminar losgeht.

Liebe Grüße, euer pineapplechen

P.S. Fotos gibt es später (diese ergänze ich dann zu den bestehenden Posts - ich muss noch ein wenig mit dem WLAN hier verhandeln ;-)

Schöner Abschied und ein Tag in Dubai

Hallo ihr Lieben,

endlich habe ich die lang ersehnten Wifi-Zugngsdaten erhalten und kann euch von meinen bisherigen Erlebnissen und Erfahrungen erzählen, obwohl ich fürchte, dass ich so viel zu erzählen habe, dass ihr irgendwann schreiend vor den ellenlangen Texten wegrennen werdet. Aber versuchen wir es...
Begonnen hat meine Reise mit einem wunderschönen Abschied! An dieser Stelle richte ich einen Dank an Juli, Julia, Taja, Tabea, Leonie, Fabi, Simon, Jojo, Valerian, Carlotta und irgendwie auch Vaclav: Ihr habt mir einen Abschied bereitet, der schöner nicht hätte sein können. Vielen, vielen Dank für eure Geschenke und guten Wünsche und ich kann euch sagen, dass die Leute im Zug nicht schlecht geguckt haben, als plötzlich eine Meute eindeutig Verrückter winkend und springend hinter dem Zug herliefen während sich in seinem Inneren eine gewisse schwer bepackte Person über diese so schlapplachen musste, dass sie es nicht schaffte, sich einen Sitzplatz zu suchen! :-D
Im Gegensatz dazu waren die Zugfahrt nach Hamburg und der Flug nach Dubai schon fast pure Entspannung: Viele selbstgebackene Kekse und Pralinen, einen sechstündiger Filmemarathon und kostenlose Adrenalinschübe beim Start und bei der Landung später landete ich zusammen mit zwei Mitfreiwilliegen in Dubai, wo wir nach einiger Wartezeit auch auf die anderen aus unserer Reisegruppe stießen. Da wir bis zum nächsten Flug nach Ahmedabad einen ganzen Tag Zeit hatten, entschlossen wir uns, in Dubais "citycenter" zu fahren, was uns eine einmalige Erfahrung bescherte: das Metrofahren! Man stelle sich vor: ein Zug voller Menschen und Totenstille. Außer uns schienen sich alle anderen Mitfahrer (und der Zug war voll!!!) ausschließlich auf ihr Smartphone zu konzentrieren und die reale Welt, einschließlich aller anderen menschlichen Wesenheiten komplett auszublenden. Nach dieser Weltansichten verändernden Erfahrung landeten wir schließlich in der "Dubai Mall", eine riiiiiiesigen Einkaufscenter mit gefühlt hunderten von Geschäften aller Preisklassen. Den Weg von der Metrostation bis dahin bestritten wir innerhalb eines meilenlangen, überdachten, überirdischen Tunnels, der sich durch die ganze Innenstadt zu ziehen schien, sodass wir schon dachten, man bewege sich hier innerhalb der City, ohne auch nur einen Fuß nach draußen zu setzen. Als wir dann aus der Mall in den dubaischen Sonnenschein hinaustraten, verstanden wir, warum: uns schlug eine stehende Hitze von 42°C entgegen, die sich sofort in der gesamten Kleidung festsetzte u d uns dazu Zwang, möglichst schnell wieder Schutz in der nächsten, auf mehr als angenehme 20°C heruntergekühlten Mall zu suchen. So bewegten wir uns durch die Stadt, wagten uns zwischendurch doch mal in die Hitze, um in einem pakistanischen Restaurant sehr leckere traditionelle Speisen zu essen und beschlossen schließlich, die berühmte künstliche Insel in Form einer Palme und mit dem wunderschönen Namen "Atlantis" zu besuchen. Nach einer entspannten Taxifahrt endete dieses Abenteuer jedoch in dem verzweifelten Versuch, nicht am Boden festzubrennen, während wir auf ein rettendes, klimatisiertes Taxi zurück in die Stadt warteten, da sämtliche Strändeprivat oder eijem Hotel, Wasserpark o.ä. zugehörig und somit für uns Normalsterbliche ohne teuren Eintritt unerreichbar waren. Selbst Finns Versuch, trotz Verbotes über die brusthohe Mauer am Steinstrand zu klettern und wenigstens so ans kühle Nass zu kommen endete unglücklich aufgrund der nichtmit einberechneten Tatsache, dass sich genau an dieser Stelle eine Seeigelfamilie ihren Hauptwohnsitz eingerichtet hatte.
Nach so einem Tag voller buchstäblich heißer Abenteuer ließen wir diesen entspannt in einem Cafe in der zuerst besuchten Mall ausklingen und begaben uns schließlich auf den Weg zurück zum Flughafen und in den Flieger nach Ahmedabad.

Soviel dazu, im nächsten Post geht es um den Flug nach Ahmedabad und mein Ankommen im Projekt.

Liebe Grüße,
Euer pineapplechen

Dienstag, 6. August 2013

Noch eine Woche - die letzten Vorbereitungen

Hallo liebe Familie, Freunde, Bekannte und Leser,

willkommen auf meinem Blog, in dem ich Euch das kommende Jahr über von meinem Aufenthalt im fernen Indien berichten, Euch meine Gedanken und Eindrücke und hoffentlich viele Fotos übermitteln möchte.

Nach einem halben Jahr voller Bewerbungsstress, Förderkreisorganisation, Dokumentenchaos, neuem Wissen über Indien, mein Projekt, die südasiatische Kultur und natürlich viel Vorfreude, ist es in einer Woche nun endlich so weit: am 14. August um 21:25 Uhr geht mein Flieger von Hamburg Airport über Dubai nach Ahmedabad, meinem Wohnort für das kommende Jahr. :-D

Besonders nach dem 10tägigen Vorbereitungsseminar war meine Motivation, endlich nach Indien zu gehen, auf dem Höhepunkt. Ich hätte sofort meine Sachen packen und mich in den nächsten Flieger setzen können. Doch gab es zuhause noch genug Dinge zu erledigen: vom Ausräumen des Zimmers über das Abschließen eines neuen Kontos bis hin zum Beantragen des Visums gab es noch wahnsinnig viel zu tun. Doch nun ist fast alles gepackt, alle Dokumente eingereicht und jetzt heißt es nur noch: in Berlin auf die Ausstellung des Visums warten und irgendwie die letzten Tage vor der Abreise überleben. :-)

Nun bleibt mir nur noch, Euch viel Spaß auf und mit meinem Blog zu wünschen...wir sehen uns in Indien!

euer pineapplechen